Sonntag, 2. Dezember 2012

Opium fürs Volk


Exklusiv und immer wieder
singt der Papst die alten Lieder
seinem Volk wie Sand am Meer.
Doch der Wille, sich zu beugen,
und den Glauben zu bezeugen,
schwindet hier auch mehr und mehr.

Brauchen Götter denn Armeen,
ist ein Volk denn ausersehen,
nur weil es im Buche steht?
Schriften kann man selber fassen
und auch Götter will ich lassen
ohne stetiges Gebet.

Ist der Mensch ein blinder Geher
und zieht mit ihm die Nacht einher,
so hat der Stab auch einen Sinn.
Doch ungezwungen will ich nicht
mir nehmen lassen des Lebens Licht;
die Welt, sie dreht sich ohnehin.

Keine Opfer, nein, nie wieder
brauchen wir das Wort zum Speer,
auf dass wir für die Götter kämpfen,
welche uns're Welt erschufen.
Und mag der Scheich auch noch so rufen,
so wird sein Ruf doch noch verklingen.

Die Erd' ist keine Scheibe mehr,
das hat der Mensch vom Menschen her.
Dem Mensch verdank ich meinen Stand.
Gäb es Götter, wär'n sie schlecht,
denn wie der Mensch mit Erde bricht,
so hätt' kein Gott es anerkannt.

Stell Dir vor, wie's ohne wär,
ohne Gott und sein Gewehr,
der die Menschheit stets bedroht.
Lasst einander Frieden schließen
und die neue Zeit genießen,
ohne dass der Mensch verroht.



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