Demografischer Wandel, was ist das?
Zuallererst einmal: Demografie ist die wissenschaftliche Erforschung des Zustandes der Bevölkerung und ihrer zahlenmäßigen Veränderungen. Wir reden also von einer Wissenschaft, die sich ausschließlich mit der Bevölkerungsentwicklung beschäftigt.
Zuallererst einmal: Demografie ist die wissenschaftliche Erforschung des Zustandes der Bevölkerung und ihrer zahlenmäßigen Veränderungen. Wir reden also von einer Wissenschaft, die sich ausschließlich mit der Bevölkerungsentwicklung beschäftigt.
Ausschweifende Definitionen sind zu der Thematik nicht nötig, denn dem/der gebildeten LeserIn sind die meisten Fakten der aktuellen Situation bekannt.
Zusammengefasst sieht die Lage jedoch folgendermaßen aus: In den meisten Ländern findet ein Prozess statt, der unter dem Begriff "Demografischer Übergang" bekannt ist. Dabei handelt es sich um ein Modell, welches eben genau das aufzeigt: einen bevölkerungstechnischen Wandel. Die genaue Lage von Nationalstaaten innerhalb dieses Modells ist sehr unterschiedlich, schwer zu prognostizieren und auch stark umstritten. Anzunehmen ist jedoch, dass die meisten Industrienationen wie beispielsweise Japan, Frankreich und Deutschland sich am Ende der 4. oder auch zu Beginn der 5. Phase befinden, wohingegen Simbabwe, Kenia und andere ärmere und wirtschaftlich zurückgebliebene Staaten in der 2. und 3. Phase vorzufinden sind.
http://tinyurl.com/b9ggalg |
Kaum ersichtlich aus dieser Grafik sind allerdings die Konsequenzen, welche sich aus dieser Veränderung ableiten.
Zum einen bedeutet der Prozess des demografischen Wandels, dass innerhalb kürzester Zeit die Bevölkerungszahl in gewissen Gebieten dieser Erde (ohne Migrationsausgleich) rasant abnimmt. Als Beispiel soll hier Deutschland dienen. Laut Statista lebten im Jahre 2012 in der Bundesrepublik rund 81,8 Millionen Menschen, 2050 sollen es nur noch 71,5 Millionen sein. Für kluge Mathematiker bedeutet dies einen Schwund von ca. 10 Millionen Menschen.
Unser System des immerwährenden Wirtschaftswachstums beruht auch auf dem Wachstum der Bevölkerung. Die Industrialisierung im 18. Jahrhundert in England stellte sich auf die Basis des Bevölkerungsbooms und auch heute suchen große Konzerne immer weiter nach neuen Märkten. Wenn jedoch das Bevölkerungswachstum oder auch allein die stetige Zunahme der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter wegfällt, müssen sich die Finanzmärkte einen neuen Treiber suchen. Zu erwarten sind dann wohl massive Konkurrenzkämpfe zwischen den einzelnen Konzernen und eine verstärkte Aufnahme ökonomischer Prinzipien, die eher wenig mit dem aktuellen Wachstumssystem zu tun haben.
http://tinyurl.com/actjaf4 |
Sichtbar und auch logisch ist jedoch, dass die Menschheit durch den demografischen Wandel nicht in eine Sackgasse geht oder in ihr Verderben hineinrennt. Jede noch so ungewöhnliche Lage normalisiert und stabilisiert sich wieder.
Doch sollte die Politik sich dafür einsetzen, schnellstmöglich die bevölkerungstechnischen "Verluste" auszugleichen? Ist der konventionelle Umgang mit den Veränderungen vernünftig? Wäre eine globale Planung des demografischen Wandels sinnvoll? Oder gibt es unter der Leserschaft noch viel radikalere Ideen?
Bisher war dieser Blog zugegebenermaßen etwas einseitig strukturiert, doch ich würde mich freuen, mit diesem Artikel auf Resonanz zu stoßen. Wir können alle durch Meinungsaustausch voneinander profitieren.
Dies war der letzte Blogeintrag des Jahres 2012. Ich hoffe, mit meinen Artikeln zum Nachdenken anregen zu können. Wir sehen uns im nächsten Jahr wieder.
Mögen die Sterne über euch wachen.
Sehr netter Artikel, doch was ist denn die Meinung des Bloggers?
AntwortenLöschenDer demokratische Wandel ist ja grundsätzlich nichts Schlimmes. Nur wie wir damit umgehen und ob wir negativen Effekten rechtzeitig entgegenwirken ist entscheidend.
Was das wirtschaftlich Wachstumsdenken angeht: Ein Rückgang des Wirtschaftswachstums ist nicht weiter schlimm. Es ist nur die derzeitig Einstellung, dass er das Maß aller Dinge wäre. Das ist blödsinn.
Und selbst wenn. Sollte die Bevölkerung um 10% zurückgehen und die Wirtschaft um 8%, würde unsere Wirtschaft immernoch wachsen, auf die Bevölkerung bezogen. Irgendjemand muss ja dafür arbeiten.
Bei diesem Artikel habe ich, im Unterschied zu den vorangegangenen, mit Absicht meine Meinung zurückgehalten, um Kommentierende nicht im Vornherein schon zu beeinflussen.
LöschenZu unserem derzeitigen System: es beruht auf Wirtschaftswachstum; die Einstellung ist irrelevant, solange das Gesamtsystem an sich erhalten bleibt. Und dem Markt geht es nicht darum, wie das Wachstum bezogen auf den einzelnen Menschen läuft. Vielmehr geht es immer um die Menge des Ganzen. Alles muss wachsen, und wenn nichts mehr wächst, dann kommt der Zusammenbruch.
Das ist Schwachsinn. Unser derzeitiges System beruht auf Menschen. Es kommt darauf an, was diese Menschen denken. Es gibt mittlerweile genug Beispiele für Nullwachstum. Japan hat es mindestens ein Jahrzehnt besessen. Und es ist nicht zusammengebrochen. Dies liegt an der Einstellung der Japaner, die wenig mit der Westlichen zu tun hat.
LöschenAußerdem, sieh dir das doch mal logisch an: Nichts wechst ewig.
Korrekt, nichts wächst ewig... und die japanische Wirtschaft brach nicht zusammen, weil sie im Ausland expandieren konnte, da, wie beschrieben, im Inland die Bevölkerungszahlen stagnieren und woanders mehr zu holen ist. In Japan würde ich auch keinesfalls von einem jahrelangen Nullwachstum ausgehen, hier zwei entsprechende Links: http://tinyurl.com/a7glq6d & http://tinyurl.com/a5gsxfp
Löschen... und gerade weil unser System auf Menschen beruht ist es zwar zum einen im hohen Maße störanfällig, zum anderen dafür aber auch wandelbar. Möge die Menschheit sich besinnen.