Dienstag, 3. Februar 2015

Nihilismus und Untreue


Die Kunst ist unmoralisch – die Liebe auch.
Emotionale Untreue bezeichnet die Fähigkeit eines Menschen, Sehnsucht zu erzeugen, indem man einen Mangel herbeiführt.

Selbstverschuldet, bewusst oder unbewusst erzeugen wir ihn in einer Beziehung bzw. menschliche Bindung um uns und dem Menschen, mit den wir auf eine ungesunde Art und Weise verbunden fühlen, zu schaden.

Die schöne heile Welt zerbröselt, weil sie die eigentliche Leere nicht auflösen konnte. Der Nihilismus ist hier die Antwort auf etwas, was eigentlich nicht nachvollziehbar sein kann, weil es die pure Zerstörung aller Wesenszustände zulässt und diese anerkennt, als das Wirkliche und Machbare. Und wäre es nicht machbar – es gäbe die Bezeichnung der Macht nicht, die nichts Gutes oder Schlechtes will, sondern nur um ihrer selbst willen existiert. Die Macht der Macht willen, das ist ihre Natur, ihre Erfüllung und ihre Langeweile.
Sexuelle Untreue ist meist mit dem Bedürfnis des Menschen nach neuen sexuellen Erfahrungen verbunden. Neue Reize strömen auf jemanden ein, der sie zulässt.
Der Mensch lebt sich in ihr aus und lebt in jeder sexuellen Begierde ein anderes Leben. Es ist der Tanz zu einer anderen Musik, auf einen anderen Ball. Der gewöhnliche Anlass wird vernichtet und die Überflutung der Reize strömt auf das Individuum ein!

Die Moral verselbstständigt sich. Nietzsche sprach von der Moral jenseits von Gut und Böse. Doch ist es nicht vielmehr die Verselbstständigung des Menschen in seinem eigentlich stark ausgerichteten Werten, hinein in ein Vakuum?

Es ist die Stille vor der Explosion, kurz bevor die Druckwelle Realität wird. Man geht zu weit, verwischt die klaren Spuren, liebt und begehrt im Schein und unter falscher Adresse.
Es ist auch die Unfähigkeit die Figur abzulegen, die den Schauspieler nur für Stunden erfüllen sollte. Die Identifizierung mit einer fremden Sache, die man trägt, wie eine selbstverständliche Bekleidung, ein Shirt ohne Aufschrift, ein Pullover ohne Maschen: es ist auch das Leuchten und Erblassen zur gleichen Zeit, in jeder Bewegung und Erinnerung, an das Leben, das sicher war. Die innere Stimme in einem schreit ohne Ton:
Verlasst die alten Wege! Lebt euch aus! Zerstört!
Ab und zu führt auch die Wahrheit zum Ziel und man ist bereit diesen Preis zu bezahlen, für etwas, was man geistige Freiheit nennen könnte – oder das Loslösen von der gesellschaftlichen Scheinordnung.
Das Überlassen des Menschen hinein in etwas ganz NEUES, das ist es, was Untreue bezeichnet: es ist die Vereinigung von dem Nichts und der blanken Wut, alles zu erreichen!
Die Liebe ist hierbei die Entblößung des Menschen, indem er sie verlässt, verlässt er seine Entblößung und demaskiert sich.

Es ist der Verrat an dem Glück und der westlichen Norm, die danach sucht und etwas festhalten will, was haltlos ist.

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Der trockene Schwamm, der ausgewrungen werden möchte, füllt sich mit Leere, wo er eigentlich Wasser sucht. Die Nahrung dieses Schwammes ist die Moral, die der Mensch in der Untreue vergisst.
Nur vollkommen übersättigt und leer kann der Geist frei sein und findet kein Interesse an einem Menschen. Das Spielobjekt wird hierbei frei erwählt und ist bedeutungslos der das Mittel zum Zweck, das den Zweck vollkommen neutral gegenüber steht.

Es ist der Zustand, der eigentlich Prozess sein sollte. Doch etwas steht fest und ist klar. Menschen, die zu viel Empfindung in etwas hineinstecken, werden sich verlieren und verbrennen, doch auf dieser Asche kann etwas gedeihen, was stärker ist als sie.
Der Mensch muss verloren sein – um wirklich zu werden, abspringen und wissen, dass der Aufprall voller Leben ist – voller Missachtung der Moral.

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